Der einzige Weg ist der Glaube an die Revolution, der identisch ist mit dem Glauben an das Königreich, oder genauer: an das Reich Gottes. (Ernesto Cardenal)
Michael N., ein angehender katholischer Priester aus Bozen, ist beeindruckt von den Jesuiten, die sich in Lateinamerika „im Namen der Wahrheit foltern und töten ließen". 1982 geht er als werdender Jesuiten-Missionar nach Bolivien. Sieben Jahre später sprengt er in La Paz ein Kennedy-Denkmal und verübt ein Attentat gegen eine Kaserne der Marines, bei dem ein Soldat getötet wird. Und er entführt als Kommandant einer militanten Einheit in einer selbstmörderischen Aktion den Coca Cola-Chef Boliviens. Wenige Wochen später stirbt er durchsiebt von den Kugeln der Polizei; mit ihm der Entführte und fast das ganze Kommando. Die Berliner Mauer ist gefallen, das Zeitalter der Ideologien zu Ende. Michaels Geschichte kommt uns vor wie das traurige Schlusskapitel einer heroischen Tradition, die rund dreissig Jahre vorher mit den modernen revolutionären Bewegungen begonnen hatte. Kaum 10 Jahre später tritt in Europa eine neue Generation mittelständischer, gebildeter, idealistischer junger Männer auf den Plan, die es bitter ernst meinen im Kampf gegen den Kapitalismus. Auch sie empfinden tief religiös. Diese Islamisten sind im Westen geboren, sie kämpfen inmitten der westlichen Städte, aus denen sie stammen. Der Film folgt den Spuren Michaels, der als revolutionärer Märtyrer in der Gefolgschaft des Gekreuzigten starb, und fragt nach den Beweggründen junger Männer, die für eine politische oder religiöse Ideologie in den Tod gehen.
(D/ I/ CH 2008 - 86 min)
Wir bitten Sie in jedem Fall zu reservieren, um zu garantieren, dass alle Covid - relevanten Verordnungen eingehalten werden können.
Wir bitten auch um eine Reservierung, falls sie vorhaben später nur zum Konzert zu kommen - es wird keine Stehplätze geben!! +39 348 86 59 739 / stanglerhof@gmail.com
19:00 Uhr: Doors open - sucht Euch einen schönen Plätz und genießt einen Aperitif
19.30 Uhr: STANGLER BUFFET: €25,00 (Studenten mit gültigem Ausweis €15,00) mit Aperitifhäppchen, Salaten, kalten und warmen Vorspeisen, Hauptspeisen und Dessert - die Gänge werden hintereinander serviert, wer später kommt, könnte etwas verpassen.
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21:00 UHR Beginn Film - FREIWILLIGE SPENDE
weitere Infos zum Film:
Buch und Regie: Andreas Pichler
Kamera: Susanne Schüle
Montage: Marzia Mete, Andreas Zitzmann
Ton und Sound Design: Stefano Bernardi
Musik: Paul Lemp
Recherche: Martin Kucera
Produzent: Thomas Tielsch
Ko-Produzent: Samir, Valerio B. Moser
Produktionsleitung: Britta Erich
Redaktion: Burkhard Althoff, Kathrin Brinkmann
In Koproduktion: Filmtank Hamburg(D), Dschoint Ventschr Filmproduktion (CH), ZDF Kleines Fernsehspiel
Unterstützt von: Schweizer Fernsehen, ARTE, RAI Sender Bozen
Gefördert von: Filmförderung Hamburg, BKM, Zürcher Filmstiftung, Autonome Provinz Südtirol, MEDIA Programm derEU
Festivals 2008: Max Ophüls Preis (D), DocLisboa (P), Docs-Barcelona (E), Solothurn (CH), Al Jaziera (QT), Bellaria (I), Mostra Int. de cinema San Paolo (BR), Annecy (F), Kassel (D), Innsbruck (A), Bozen (I)
Preise: Nominierung Grimme Preis 2009, Prix spécial du jury (Annecy), Premio Anteprima Doc, Premio UCCA (Bellaria), Publikumspreis (Bozen)
Pressestimmen:
"Der Pfad des Kriegers" bestach in jeder Hinsicht.(...).Stilistisch virtuos erzählen Filme wie dieser große, auf das Herz der deutschen Gesellschaft zielende Stoffe." FAZ, 24.1.08
"Der Christ als Terrorist: Regisseur Andreas Pichler zeichnet die ungewöhnliche Geschichte einer Radikalisierung nach. Das unaufgeregte Porträt liefert interessante Aspekte zu gleich zwei aktuellen Debatten: zur der des religiös motivierten Terrors in Zeiten von Al Quaida und jener des RAF-Mythos." Spiegel online
"Pichler gelingt ein eindrückliches Portrait, das weder moralisiert noch verherrlicht." WOZ -Zürich, 4.2.08
"Pichler erzählt in einem sehr persönlichem Ton..., bleibt eng an seinem Protagonisten, erzählt wie sich einer von seinen Wurzeln entfernt auf dem Weg zu sich selbst." Süddeutsche Zeitung, 8.9.08
"Pichlers neuster Film ist ein bewegendes Stück Geschichte und ein scharfsinniger Beitrag zur aktuellen Terrorismusdebatte.", Züritip 04.02.09
"Da Pichler sich traut, auch scheinbar naive Fragen zu stellen, ist seine persönliche Spurensuche auch eine Reflektion zum geistigen Hintergrund revolutionärer Unbedingtheit. Aufschlussreiche Spurensuche." Der Tagesspiegel, 11.12.08
"Am Ende entsteht das Porträt eines Mannes, dessen Gerechtigkeitsempfinden, Selbstaufopferung und tragische Konsequenz bestürzen und zugleich beschämen: da war jemand bereit, sein Leben für andere zu opfern."; Kölner Stadtanzeiger 8.9.08
"Richtig eingesetzt, könnte der Film als Brücke zwischen den Kulturen dienen." FAZ, 8.9.08
"Baut eine Brück in die Gedankengebäude radikaler Kämpfer(...)" Berliner Zeitung, 11.12.08
"Pichler schafft es, seinen dennoch entsetzlich traurigen, aber nie gefühligen oder sensationslüsternen Film weder zur Psychostudie zu verengen noch Michael zum Märtyrer zu verklären. Zwischen Befremden und Sympathie hält er die Spur und ermöglicht, den Blick auf eine vom Westen viel zu wenig beachtete Weltgegend und Bewegung zu richten." Die Welt Online 11.12.08
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,576898,00.html
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